© Sarah JonekIn dieser Theaterkritik geht es um das Theaterstück „Das Tribunal” von Dawn King, dessen Uraufführung am 15.01.2022 stattfand. Es spielt in einer dystopischen Zukunft, in der zwölf zufällig zusammengewürfelte Jugendliche als Jury über Leben und Tod der angeklagten Erwachsenen entscheiden müssen. Sie sollen beurteilen, ob die durch sie mitverursachten Schäden an den Ökosystemen der Erde entschuldbar sind oder nicht.

Die Geschichte ist sehr aufrüttelnd, mitreißend, emotional und realitätsnah, da das Theaterstück auf Problemen basiert, die auch für uns nicht neu sind (Überbevölkerung, Klimawandel, Treibhauseffekt, Luftverschmutzung…). Es ist außerdem sehr leicht, die verschiedenen Reaktionen der Figuren zu verstehen, zum Beispiel wie schwer es für manche ist, eine wichtige Entscheidung über Leben und Tod in so einer kurzen Zeit (15 Minuten) zu treffen. Die Jugendlichen machen sich selber sehr viel Druck, weil sie versuchen, das Richtige zu tun und ein gerechtes Urteil zu sprechen. Die unterschiedlichen Reaktionen der Figuren auf die Situation haben die Schauspielerinnen und Schauspieler sehr gut dargestellt, obwohl nicht nur professionelle Schauspieler beteiligt waren. Die Musik unterstrich dabei eindrücklich den Ernst der Situation.

Der dazugehörige Workshop, der in unserer Schulaula stattfand, war sehr abwechslungsreich und interessant und hat mir besonders in der Kombination mit dem interaktiven Schauspiel-Kurs und dem spannend gestalteten Einstieg in das Theaterstück gefallen. Dadurch wurde der Einstieg später sehr viel einfacher und man hat durch das Vorspielen von Dialogen aus dem Theaterstück die Figuren schon etwas kennenlernen können.