ComputerkursKristina Glöckner schreibt aus Bénin:

Dieses Jahr habe ich am Ceciliengymnasium mein Abitur gemacht und bin jetzt seit Anfang August als Weltwärts-Freiwillige in Bénin. Insgesamt werde ich für 12 Monate hier bleiben. Bénin ist ein kleines westafrikanisches Land, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt gehört. Neben den gefühlten 1000 einheimischen Sprachen, die es hier gibt, ist Französisch Amtssprache und wird von ca. 30 % der Bevölkerung gesprochen.

Als «Vollontaire» (Freiwillige) bin ich in einer kleinen Organisation tätig, die sich für die Unterstützung und Integration von Menschen mit Behinderung einsetzt. Meine Aufgabe in der Organisation besteht darin, Computerunterricht für die Mitglieder der Organisation und ihre Kinder zu geben.

Hier eine kleine Beschreibung meiner Gastorganisation für euch:

ABIDHa (Association Béninoise pour l’Intégration et le Développement des Handicapés) ist eine kleine Einrichtung, die sich in der Kommune Adjarra in Bénin befindet.

Die Organisation ABIDHa kämpft seit 1973 für eine bessere Integration von Menschen mit Behinderung (es handelt sich um physische Behinderungen, die meist die Beine betreffen).

In Bénin werden Menschen mit Behinderung oft nicht als vollwertige Menschen angesehen und sind aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Zum Beispiel wird ihnen oft nicht die Möglichkeit gegeben, zur Schule zu gehen.

Das ZentrumAlbertine, die HäkellehrerinABIDHa ist ein Begegnungszentrum, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten. Alle Personen, die dort tätig sind, engagieren sich ehrenamtlich. In dem Zentrum werden Handarbeiten wie Häkeln, Mattenflechten oder Näharbeiten durchgeführt. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Handarbeiten bieten den Menschen die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dies ist für das Überleben essenziell, weil in Bénin ein Sozialsystem wie in Deutschland nicht existiert. Außerdem gibt es in dem Zentrum einen Informatikraum. Es werden Computerkurse für die Menschen mit Behinderung, für ihre Kinder und die Kinder aus den umliegenden Schulen gegeben. Die Menschen mit Behinderung und ihre Kinder müssen nicht für die Kurse bezahlen. Von dem restlichen Geld, das eingenommen wird, werden die laufenden Kosten gedeckt. In Bénin ist es in keiner Weise normal, dass man einen Computer bedienen kann, dennoch braucht man Computerkenntnisse um studieren zu können. Also öffnet den Kindern und Jugendlichen die Fähigkeit einen Computer zu benutzen neue Türen und gibt ihnen neue Perspektiven.

Die Spenden aus dem Weihnachtsgottesdienst des Ceciliengymnasiums werden für die Anschaffung einer Häkelmaschine verwendet. Mit Hilfe einer Häkelmaschine werden die Frauen aus dem Zentrum die Möglichkeit haben, produktiver zu arbeiten und folglich mehr Waren auf dem Markt verkaufen zu können. Die Häkelmaschine wird uns eine große Hilfe sein!

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Ich wünsche euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr!

Viele sonnige Grüße aus Bénin

Kristina Glöckner