2. Ökumenischer Kirchentag in München

Vorfahrt des Landesausschusses Westfalen in die Kirchentagsstadt 2010 München

Vom 2. Ökumenischen Kirchentag in München (12. - 16. Mai 2010) wird Malte Surmeier als Schülerreporter auf unserer Homepage für uns berichten:

Als angehender Schülerreporter auf dem Zweiten Ökumenischen Kirchentag (12. - 16. Mai 2010) hatte ich Ende Februar die Gelegenheit, den Landesausschuss Westfalen auf einer dreitägigen Vorfahrt nach München zu begleiten. Mit dem Ziel, Stadt, Entfernungen, Planungen und Gegebenheiten kennenzulernen bzw. besser einschätzen zu können, ging es am Freitag, dem 26.02., gen Süden.

Allerdings zunächst ohne mich, da ich am Vormittag noch eine Musikvorabiklausur über die Bühne bringen musste, bevor ich meine Reise in die bayerische Landeshauptstadt antreten konnte. Nach überlebtem Kampf um nicht-reservierte Plätze und endlich überstandener Nicht-Beinfreiheit in einem Einsatzzug der Deutschen Bahn nutzte ich die neu gewonnene Bewegungsfreiheit für einen ersten Spaziergang durch das schöne (und schön warme) München und erreichte mit zufällig ziemlich gutem Timing das i-Camp Theater, um dem ersten gemeinsamen Programmpunkt beizuwohnen: einer Aufführung des Schwulen Chores München e. V. mit dem Titel „Julius Caesar – Kopflos in Ägypten“. Eine gewöhnungsbedürftige, anderthalbstündige Darbietung mit jedoch respektabler Gesangsleistung.

In der Geschäftsstelle des ÖKTNach der ersten Nacht im Hotelzimmer folgte dann der eigentlich interessante Teil. Wir versammelten uns in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle des Ökumenischen Kirchentages, wo wir genauere Informationen über das geplante Programm beim Kirchentag erhalten sollten. Verschiedene Referenten, darunter Markus Weidemann, der für uns am Nachmittag eine ausführliche Stadtführung, u. a. durch ehemalige Führerbauten aus der Zeit des Nationalsozialismus organisierte und leitete, gaben uns einen Einblick in die Planungen für den Zweiten Ökumenischen Kirchentag.

 Stadtführung durch München Stadtführung: die ehemaligen Führerbauten

Schon jetzt gibt es ein 720 Seiten starkes Programmheft, das auf der offiziellen Internetpräsenz des Ökumenischen Kirchentages (oekt.de) zum Download steht (Programm). Für rund 400.000 Besucher wurde ein buntes und vor allem reiches Programm zusammengestellt. Herr Weidemann sprach gar von einer „Multioptionsparalyse“ angesichts dieses Überflusses an Auswahlmöglichkeiten. Auf allgemeines Interesse stießen hier immer wieder die Großkonzerte, die auf der Theresienwiese stattfinden werden, u. a. Auftritte der Wise Guys und der Sängerin Christina Stürmer. Die weiteren Großkonzert-Acts enthielt man uns jedoch vor. Es gebe Probleme mit dem Management des Künstlers/der Künstler, welches auf Unterlassung der Bekanntgabe des Auftritts bestehe und mit Absage drohe. Hier darf man Augenbrauen hochziehen und gespannt sein.

Neben der schon angesprochenen Theresienwiese, auf der zum Beispiel ein Eröffnungs- und der große Abschlussgottesdienst abgehalten werden, sind Messegelände, Innenstadt und der Olympia-Park, wo unter anderem das Jugendzentrum sein wird, Veranstaltungsorte. Vor allem das Messegelände liegt ein ganzes Stück abseits der sonstigen Veranstaltungen und ist schnell nur mit der U-Bahn zu erreichen. Eine logistische Herausforderung für die Münchner U-Bahnen, weshalb zusätzlich Shuttlebusse eingesetzt werden, um die Kirchentagsbesucher auf alternativen Wegen zum Messegelände zu bringen. Bei der persönlichen Programmplanung sollte man also die zurückzulegenden Wege nicht außer Acht lassen.

Auch der tägliche Zeitplan für den ÖKT steht schon fest und ist auf der Homepage abrufbar. Es werden von Donnerstag bis Samstag täglich Morgengottesdienste bzw. -gebete stattfinden. Nach den vormittäglichen Bibelarbeiten kann sich der Besucher dann ganz dem ausgewählten „thematischem und kulturellem“ Programm widmen, ebenso nach den Mittags- und Abendgebeten. Parallel gibt es vor- und nachmittags das Angebot der „Agora“ (griech. „Öffentlicher Platz“), einem Markt, auf dem Projekte, Arbeit und Ideen für Kirche und Gesellschaft vorgestellt werden können. Abgeschlossen wird jeder Tag mit Nachtgebeten.

Neben diesem planmäßigen Tagesprogramm finden sich aber auch einige besondere Programmpunkte. Zum Beispiel finden am Donnerstag selbstverständlich Himmelfahrtsgottesdienste statt, für Freitagabend ist eine orthodoxe Vesper „in ökumenischer Gemeinschaft“ geplant. Höhepunkt wird hier die Artoklasie, die feierliche Brotsegnung sein, für die 1000 Tische für 10.000 Menschen aufgestellt werden. Für diese große, gemeinschaftliche Feier werden noch Mitwirkende gesucht (mehr Infos hier), da jeder Tisch von einem Helfer betreut werden soll.

Nach dem ersten Eindruck, den ich in München gewinnen durfte, bin ich sehr gespannt auf den Ökumenischen Kirchentag 2010. Das Programm ist in vielerlei Hinsicht attraktiv und abwechslungsreich, mit mindestens 100.000 Dauerteilnehmern verspricht der ÖKT ein großes und buntes Festival zu werden, die Stadt erscheint offen, kulturell ansprechend und sympathisch und das Wetter stimmt. Die Vorbereitungen in der Geschäftsstelle laufen auf Hochtouren („acht Stunden an fünf Tagen sind eigentlich viel zu wenig“) und die Stadt macht sich bereit für die Herausforderung Kirchentag.

Auf der ÖKT-Homepage und auf Youtube ist der offizielle und recht amüsante Spot zum Ökumenischen Kirchentag in München zu finden.