thumb 20190701 malala IMG 3367Umgeworfene Leitern, Dissonanzen vom Klavier, Schreie, Akzente von Becken und Bass Drum und fallende Bretter – so wird der Einfall der Taliban, die Tanz und Musik und den Schulbesuch für Mädchen verboten, auf der Bühne umgesetzt. Spätestens als die Taliban Malalas Heimat in Pakistan eroberten, wusste sie, dass sie aktiv etwas tun musste, um das Recht der Mädchen auf Bildung zu erkämpfen. Mit ihren damals elf Jahren schrieb sie – auf Anregung der BBC –anonym ihren eigenen Blog. Meistens ging es um ihre Gefühle und Ängste aufgrund der Gewalttaten im Swat-Tal.

Hier schrieb sie über ihren Alltag unter der immer autoritäreren und freiheitsberaubenden Herrschaft der Taliban. Doch als diese herausfanden, dass sie die anonyme Schreiberin war, schoss man ihr in einem Schulbus in den Kopf. Nach mehreren Operationen, zuletzt in London, überlebte und genas sie, sodass sie sich heute weiter für die Bildung von Mädchen und Frauen weltweit einsetzen kann und mit ihrem Engagement viele Menschen bewegt.

Malala Kritik 9aAm 12.06.2019 besuchten wir, die Klasse 9a, die Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld, um uns dort das Musical „Malala“ anzusehen. Das Musical und seine Handlung konnte man ohne jegliche Vorkenntnisse verstehen. Die Tatsache, dass das Leben Malalas als Musical erzählt wurde, gefiel uns sehr. Gespielt wurden die Rollen von erfahrenen Schauspielerinnen und Schauspielern. Die Rolle der Malala übernahm Susi Studentkowski, die Rolle der Mutter und der Freundin wurde von Judith Patzelt gespielt und die Rolle des Vaters und des Bruders von Malala übernahm Alexander von Hugo. In einer Sache war die 9a sich einig: „Es war nicht so wie erwartet!“ Erstaunlich, dass man ein solch mitreißendes Stück auf der kleinen Bühne und mit eher wenigen Requisiten umsetzen kann. Die verschiedenen Requisiten verkörperten in jeder Szene einen anderen Gegenstand, was ein stets passendes Bühnenbild schuf. Einmal waren es beispielsweise Leitern, die in einer Szene ein Regal oder Bett darstellten, wiederum in einer anderen Szene Schultische.

Malala Kritik 9aAuch der Rollenwechsel hat mithilfe von verschiedenfarbigen Tüchern und Kopfbedeckungen einwandfrei funktioniert. Zudem verdient das Zusammenspiel von Musik (Danyal Dhondy) und Handlung großes Lob. Die Veranschaulichung von Gefühlen oder Stimmungen mithilfe der Musik sorgte für die dazu jeweils passende Atmosphäre, was die Zuhörerinnen und Zuhörer begeisterte. Ferner waren wir von den schönen Stimmen und Tanzeinlagen fasziniert, weil das Stück so modern und frisch wirkte. Die Tänze und Songs gestalteten Jugendliche aus Bielefeld (in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Angekommen“). Auch der Einbezug der Tanzgruppe ins Spiel mit Zitaten in verschiedenen Sprachen war eine originelle Idee, da darin ein Dank an Malala zum Ausdruck kam.

Malala Kritik 9aNach der Vorstellung gab es für uns eine Nachbesprechung mit einigen Schauspielerinnen und Schauspielern und Tänzerinnen und Tänzern, dem Regisseur und Textautor Nick Westbrock und dem Pianisten und musikalischen Leiter André Hammerschmied. Dort hatte jede und jeder von uns noch einmal die Chance, Fragen zu stellen und sich mit einigen anschließend sogar persönlich zu unterhalten. Sie nahmen sich Zeit, gingen auf unsere Fragen ein und erläuterten Aspekte der Inszenierung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich diese Exkursion sehr gelohnt hat, da durch die Veranschaulichung mit Theater, Tanz und Musik das Leben der inzwischen 21-jährigen Weltverändererin Malala in Erinnerung bleibt.