Ist jemand unserer Bekannten von Krebs betroffen, ist der Schrecken sofort klar – die Krankheit ist allbekannt. Doch wie genau die Krankheit und das Leid der Betroffenen und ihrer Angehörigen medizinisch verringert und therapiert werden kann, das wissen viel weniger. Am Mittwoch, 23.04.2023, bekamen wir, der Physik-LK der Jgst. Q2 und Physik-Grundkurs der Jgst. Q1 zusammen mit Herrn Köppe, die Möglichkeit, sowohl die theoretische Behandlung der Strahlentherapie als auch die Praxis genauer kennenzulernen.
Am Eingang des Franziskus-Hospitals wurde unsere Gruppe von Herrn Prof. Dr. Oliver Micke, dem Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, abgeholt und für eine Präsentation der medizinisch-biologischen, aber besonders auch der physikalischen Aspekte der Krebserkrankungen und der Strahlentherapie in einen Besprechungsraum gebracht.
Dort wurden uns die Grundlagen beider Bereiche in einem Vortrag nahegebracht. Die radioonkologische Behandlung sei neben der Chemotherapie und Operation die häufigste Methode, gegen Krebs vorzugehen, und werde bei 75 % der Patientinnen und Patienten angewandt. Mithilfe der Vorbereitung im Kurs war auch die komplexe Physik zu verstehen. Durch die Anwendung von ionisierender Strahlung, die man auch vom Röntgen kennt, die sich an der Stelle des Krebses überschneidet, kann dieser ohne große Schädigung der umliegenden Zellen getroffen und möglichst zerstört werden.
Das wirklich Spannende fing jedoch an, als Herr Prof. Dr. Micke uns in den Keller des Hospitals führte. Zur Theorie bildete sich nun ein genaues Bild, das nur durch die Veranschaulichung möglich war. Der Chefarzt und die Arzthelferinnen zeigten nun, wie die zur Behandlung verwendeten Maschinen funktionieren. Mithilfe von Lasern wird die Lage des Patienten auf der Liege bestimmt, dieser wird dann fixiert, bevor er mit der rundum gehenden Maschine bestrahlt wird. Im Hintergrund läuft Radiomusik, auf dem Platz des Patienten liegt eine Isomatte und der Patient selbst bekommt eine individuell angegossene Maske. So wird versucht, Unannehmlichkeiten möglichst vorzubeugen. Sogar ein Vorgang wurde uns demonstriert – mithilfe eines Teddybärs.
Nach ca. 2 Stunden und einem neuen Verständnis der Behandlung von Krebserkrankungen – zumindest in einem Bereich – verabschiedeten wir uns dankend bei Prof. Dr. Micke und machten uns wieder auf den Weg zur Schule.