Besuch beim Orgelbauer

Wer in diesen Tagen in die Aula kam, konnte dort zwei Menschen bei der Arbeit erleben, die eine Schule nur selten zu Gesicht bekommt. Die Orgelbauer Michael Schröder und sein Sohn Tobias Schröder aus Bad Salzuflen sind dabei, die Orgel zu reparieren. Herr Schröder senior lud uns Musiklehrer ein, mit Klassen und Kursen vorbeizuschauen. „Bringen Sie auch ruhig mal jüngere Schüler mit, denn die sollen ja auch wissen, was hier passiert, damit sie ihre Orgel in Zukunft auch wertschätzen.“ So kamen mehrere Schülerinnen und Schüler in den Genuss, eine kleine unterhaltsame Einführung in den Orgelbau zu erhalten, für die älteren Berufsberatungstipps inklusive.

Sie erfuhren, dass vor einigen Jahrzehnten Kunststoffe verwendet wurden, die jedoch im Laufe der Jahre brüchig wurden, weshalb nun eine Sanierung unvermeidbar war. Unsere Orgel wurde von Detlef Kleuker, einem Brackweder Orgelbauer, vermutlich zu Beginn der 60er Jahre gebaut. Er hatte damals die Idee, Orgeln auch in klimatisch wärmere Zonen zu exportieren. Allerdings war es da noch nicht bekannt, dass die Weichmacher sich im Laufe der Zeit auflösen.

Herr Schröder erklärte auch das Prinzip der gedackten Pfeifen und die verwendeten Materialien. Statt des früher verwendeten Elfenbeins für die Manuale wird inzwischen Mammut benutzt. „Diese Mammuts stammen aus Russland. In Sibirien werden immer wieder welche gefunden, die man nicht alle in Museen unterbringen kann.“ Manche Schülerinnen und Schüler durften versuchen, einen Ton auf einer Pedal-Holzpfeife anzublasen. Dies war jedoch unmöglich. Bei den kürzeren Metallpfeifen klappte es dagegen leicht. Faszinierend, wie unterschiedlich die Klangfarben sind!

Toll, dass die Reparatur der Orgel überhaupt möglich ist! Wir danken den Sponsoren, u. a. verschiedenen Eltern, dem Förderverein, der Vereinigung der Ehemaligen, der Firma Seidensticker und der Andreas-Mohn-Stiftung, für ihre großzügige Unterstützung!