Musikprojekt – Jgst. 12Musikwissenschaftliche und musikpraktische Arbeit am Ceciliengymnasium überzeugt auf der 28. Bundesschulmusikwoche 2010 in Frankfurt am Main (29.09. - 02.10.2010)

Über 1000 Musiklehrerinnen und Lehrer sind im Herbst 2010 der Einladung des Verbandes Deutscher Schulmusiker gefolgt, um unter dem diesjährigen Motto „Brennpunkt Schule – Musik baut auf“ neue Impulse für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen zu diskutieren und neue Anregungen für den eigenen Musikunterricht zu erhalten. Wie ein innovativer Musikunterricht Schülerinnen und Schüler begeistern kann, wurde in mehr als 200 Workshops, Vortragsveranstaltungen, Diskussionsforen und Arbeitskreisen praxisnah vermittelt.

Frau Raska präsentierte im Rahmen des von Herrn Dr. Neitmann (Fachleiter für Musik für das Seminar Detmold, Fachberater der Bezirksregierung Detmold) ins Leben gerufenen „Forum Junge Schulmusiker“ eine im Frühjahr 2010 durchgeführte Unterrichtsreihe in einem Grundkurs des 12. Jahrgangs.

Den Einstieg in die Unterrichtsreihe „Originalität und Trivialität - Chancen und Risiken im spannungsreichen Feld der musikalischen Bearbeitung“ bildete die Feststellung, dass die Bagatelle WoO 59 von Ludwig van Beethoven, bekannt unter dem Beinamen Für Elise ein „ausgereiztes“ Musikstück ist, das durch seinen hohen Bekanntheitsgrad an Attraktivität eingebüßt hat. Die Schülerinnen und Schüler machten sich also mit Hilfe des Notenprogrammes Finale Notepad an die Arbeit, dem Stück mit ihren Bearbeitungsideen neuen Schwung zu verleihen. Herausgekommen ist eine Vielfalt an Kompositionen, die sich von experimentellen Maschinengewehr-Parodien bis zur spritzigen Big Band-Version erstreckt. Nach einem Zwischenstandsbericht über ihre Ergebnisse leiteten die Schülerinnen und Schüler schließlich auf Basis ihrer eigenen Bearbeitungen grundlegende Bearbeitungstechniken ab, die sich auf die Parameter Rhythmik, Melodik, Harmonik, Dynamik, Tempo und Instrumentation beziehen. Das Arbeitsergebnis ist ein Analyseraster, das zur Untersuchung von Bearbeitungen allgemeingültig eingesetzt werden kann.

In einer weiteren Stunde zum Thema „Original und Bearbeitung“ wurde die Bearbeitung Mozarts Kleiner Nachtmusik KV 525 von der Jazz-Band Klazz Brothers – Bomba de la noche (2005) – einem musikästhetischen Urteil, und zwar methodisch in Form einer Pro-Contra-Debatte, unterzogen. Die von den Schülerinnen und Schülern entwickelte, leitende Fragestellung bezog sich auf den ästhetischen Wert dieser Bearbeitung als genialen Kunstkniff oder belanglose Plattitüde.

Die hervorragenden Ergebnisse und die professionelle Arbeitsweise der Schülerinnen und Schüler des 12er-Grundkurses am Ceciliengymnasium hat im Plenum einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Weitere Informationen: www.bundesschulmusikwoche.de