LiteratukursbesuchHeroin, Haschisch, Nikotin und Alkohol. Das sind alles Substanzen, die süchtig machen können. Einer der zwei Literaturkurse des Ceciliengymnasiums hat sich zu Beginn des Schuljahrs 2020/2021 für das Thema „Sucht“ entschieden. Nachdem die Schülerinnen und Schüler des Kurses sich schon selbstständig mit dem Thema und seinen Facetten auseinandergesetzt hatten, luden sie Herrn Karasu von der Drogenberatungsstelle Bielefeld ins Ceciliengymnasium ein. Sie erhofften sich viele Informationen für ihr Bühnenprojekt. Wie und ob das Projekt auf der Bühne stattfindet, das wird die Pandemiesituation zeigen. Die eigenständigen Planungen des Kurses sind flexibel und werden im Laufe der nächsten Wochen Gestalt annehmen.

In der Vorbereitung hatten die Schülerinnen und Schüler Fragen formuliert, die sie in den zwei Schulstunden beantwortet bekamen. Der Besuch teilte sich in zwei Phasen. In der ersten Phase erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler mithilfe ihres Vorwissens, welche stoffgebundenen, stoffungebundenen Süchte es gibt, ebenso teilten sie Drogen in körperliche und psychische Drogen ein. Dabei gab es eine lebhafte Diskussion, welche Drogen wohl schlimmer sind. Zusätzlich gab es noch Diskussionen darüber, ab wann man von einer Sucht spricht, und es gipfelte in der Kernfrage der Diskussionsrunden: Wie entsteht eine Sucht? „Eine Sucht entsteht, wenn eine negative Grundeinstellung durch den Konsum positiv wird“, kam als Antwort heraus. Während die Wege zur Sucht vielfältig sind, ist diese Aussage die Grundessenz. Im zweiten Teil der Doppelstunde wurden die vorbereiteten Fragen beantwortet und auch dieses oft im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Diese waren besonders aufmerksam, wenn Herr Karasu aus seiner Erfahrung als Therapeut berichtete.

Folgendes sagten Schülerinnen und Schüler im Nachgang zu dem Besuch:

„Mir hat der Besuch sehr gefallen! Es war abwechslungsreich, wir haben viel Neues erfahren und wurden bei der Beantwortung der Fragen miteinbezogen. Die neuen Informationen können meiner Meinung nach auf jeden Fall für die Erstellung unseres Theaterstücks hilfreich sein.“

„Ich fand den Besuch auch sehr hilfreich. Zum Beispiel finde ich es jetzt leichter, eine realistische Lebensgeschichte einer Figur und aus dieser Lebensgeschichte letztlich die Figur selbst realistisch zu erstellen, da ich jetzt weiß, wie sich eine Sucht entwickelt. Außerdem habe ich jetzt einen größeren Überblick über die verschiedenen Süchte bzw. darüber, wie sie sich auf das Leben des Betroffenen auswirken können.“

„Das meiste hatten wir schon in zahlreichen Suchtpräventionen in früheren Klassen gelernt, aber trotzdem war es eine schöne Abwechslung und interessante Erfahrung.
Was ich aber besonders positiv empfand, waren die letzten 40 Minuten, wo Herrn Karasu unsere Fragen beantwortet sowie uns von Fällen von Jugendlichen, die öfter auftreten, und deren Folgen bzw. Lösungen berichtet hat.“

„Obwohl ich schon einiges zu dem Thema durch frühere Aktionen in der Schule wusste, habe ich viele neue Eindrücke von dem Thema erhalten. Als besonders spannend habe ich die Entwicklung einer Sucht empfunden, da man dadurch beim Erarbeiten der Figuren eine logische und nachvollziehbare Vergangenheit schaffen kann. Dadurch bekommen die Figuren sicherlich noch mehr Tiefe und Motive werden deutlich. Was alles bei der Therapie wichtig ist, gerade wie groß der Teil der eigenen Motivation ist, ist bestimmt hilfreich, um ein realistisches Stück aufbauen zu können. Auch wie das Umfeld reagieren kann, lässt sich sicherlich gut einbauen. Ich empfand den Besuch als hilfreich, um sowohl das Stück als auch Rollen nun realistisch und anschaulich erstellen zu können.“