In der Bar zum Krokodil - Die Schlagerwelt der 20er JahreBesuch des Museums Huelsmann am Tag der Gesellschaftswissenschaften

„Am Tag der Gesellschaftswissenschaften hat sich unser Workshop mit Musik und Kunst beschäftigt, denn wir waren im Museum Huelsmann in der Ausstellung In der Bar zum Krokodil. Es wurde die Werbung zur Musik der 20er Jahre gezeigt." So beginnt ein Teilnehmer seine Schilderung des Museumsbesuches im Ravensberger Park. Zuvor hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Oberstufe sich in der Schule anhand von Texten über die geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklung informiert.

„Während man im Geschichtsunterricht die Goldenen Zwanziger nur kurz durchnimmt, findet man in dieser Ausstellung, die die Plattencover alter Schlager zeigt, interessante Informationen über die freizügige Lebensweise und die relativ emanzipierte Rolle der Frau", schreibt eine Teilnehmerin. Eigentlich handelte es sich hier um sog. „Notenblätter", eine Vorform der Plattencover, denn die Platten waren zu der Zeit noch ca. 1 cm dick und aus Schelllack und noch war der Markt überwiegend von Live-Musik dominiert. Geworben wurde daher für die Noten der neu komponierten Schlager, und zwar mit einer Art Plakat, auf dem mit wenigen Farben und schlichten Formen, aber viel Information zu Texter, Komponist und Verlag, auf die neue Musik aufmerksam gemacht wurde. Von diesen Notenblättern hat das Museum etliche nach zeitlichen, inhaltlichen und farblichen Kriterien zusammengestellt.

Eine Schülerin: „Es war sehr interessant, wie die Frauen damals versucht haben zu provozieren – mit einem Kurzhaarschnitt oder dadurch, dass sie den Rock kürzten." Dies wäre um 1900 noch nicht vorstellbar gewesen, aber in den 20er Jahren änderte sich das gesellschaftliche Leben rasant. „Die Illustrationen zeigten sehr anschaulich, wie die Frauen selbstständiger wurden und mehr von sich preisgaben und sich gegen das traditionelle Rollenbild wandten."

Von der sehr freundlichen Führung durch Herrn Hasenbein war die Gruppe begeistert. „Man hat viel über die Situation in der Zeit gelernt, sowohl über die Tanzstile als auch über die Lieder." Da es im Museum ein Klavier gab, übten wir den Schlager „Fräul'n Helen" ein, bevor es an kreative Gestaltungsversuche ging. „Durch das Zeichnen oder Schreiben eines eigenen Songtextes konnte man sich besser in die Zeit hineinversetzen."

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