Sechs von zwölf Lehrlingen in einer Bäckerei in JaffoDie Ausstellung „Vom Brot allein“ zeigt Fotos der bekannten israelischen Fotografin Varda Polak-Sahm. Sie ist im Verwaltungsflur des Ceciliengymnasiums vom 15. bis 26. Februar 2016 während der Schulöffnungszeiten zu sehen.

Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Montag, 15. Februar 2016, 13.30 Uhr!

Eine Armenierin beim AbendmahlWahrnehmung ist geprägt von Kultur, Erziehung und Symbolen. Der Mensch denkt in Symbolen. Unser Denken formulieren wir in Bildern. Für unser alltäglichstes Nahrungsmittel, das Brot, gilt, dass es nicht nur aus Mehl, Salz und Wasser besteht. In den monotheistischen Religionen erhielt diese vor 6000 Jahren in Ägypten zufällig erfundene Speise eine überhöhte Bedeutung.

Die Jerusalemer Fotografin Varda Polak-Sahm ist seit vielen Jahren von dem Thema „Brot“ fasziniert. Immer wieder fand sie zufällig neue Motive und fügte sie in ihre Sammlung ein. So entstand eine Ausstellung mit dem Titel „Vom Brot allein“, eine bewusste Umkehrung des biblischen Wortes „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Dtn 8).

Die 22 Bilder wurden im Eretz Israel Museum in Tel Aviv gezeigt. Eine Bäckerei an der Grenze zwischen der ersten jüdischen Stadt Tel Aviv und dem biblischen Jaffo, wo arabische und jüdische Bäckerlehrlinge gemeinsam das Brot backen, ermöglichte diese erste Ausstellung. In der Bäckerei entstand das Bild „Sechs von zwölf Lehrlingen in einer Bäckerei in Jaffo." Die Ausstellung wurde später auch im Brotmuseum von Ulm und im Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental e.V. gezeigt. Im Februar 1998 wurde „Vom Brot allein“ die erste Ausstellung eines israelischen Fotografen im Vatikan. Danach wanderten die Bilder durch katholische Universitäten in Italien. In der Türkei wurden sie in Istanbul und Bursa gezeigt.

Hochzeitsbrot: Der geflochtene Brotlaib wird für die sieben Segenssprüche benötigtVarda Polak-Sahm folgte den Spuren ihrer eigenen jüdisch-sephardischen Vorfahren. Mit und neben den christlichen wie muslimischen Nachbarn lebten sie in Frieden. Varda Polak-Sahms Familie ist seit vielen Generationen in Jerusalem verwurzelt. Für sich selbst lässt sie deshalb nicht die hohen Mauern der ethnischen, religiösen und nationalistischen Ghettos in der heutigen Heiligen Stadt gelten. Bei den Muslimen fühlt sie sich ebenso heimisch wie bei den uralten christlichen Gemeinden.

(Vgl. Ulrich Sahms Einführung zur Ausstellung: http://usahm.info/Bookhaupt/einfuehrung.html)

Diese Ausstellung wird auf Initiative der Fachschaft Hebräisch freundlicherweise von der Botschaft des Staates Israel zur Verfügung gestellt.

Mehr zum Thema: Benjamin Ziemers Beitrag „Brot“ in WiBiLex