NW Besuch20190403 11Ohrenbetäubender Lärm, der Betonboden vibriert. Der Geruch von Druckerschwärze und Maschinenöl liegt in der Luft. Es ist exakt 21.17 Uhr, als die 30 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8d und 8e gebannt auf die große Rotationsmaschine sehen, die in wenigen Minuten die ersten Exemplare für die Tageszeitung des nächsten Tages drucken wird.

Bereits vor den Weihnachtsferien nahmen die Klassen im Deutschunterricht an dem Zeitungsprojekt „Klasse!“ der NW teil, wobei sie sich mit unterschiedlichen Zeitungstypen, Zeitungsartikeln und der Arbeit eines Redakteurs auseinandersetzten. In diesem Rahmen kam die Lokalredakteurin Yvonne Michel in den Unterricht und berichtete ausführlich über das journalistische Vorgehen und den Arbeitsalltag einer Zeitungsredakteurin. Bei dieser Gelegenheit entstand auch das Angebot, das Druckhaus der NW in Sennestadt einmal zu besuchen.

Nach langen Vorplanungen war es endlich so weit. Am 03.04.2019 machten sich die 8e und 8d zusammen mit ihrem Deutschlehrer Herrn Fingberg auf den Weg zur Industriestraße 20, wo die interessierten Achtklässlerinnen und -klässler von der NW-Mitarbeiterin Frau Hartung empfangen wurden. Nach einer einstündigen Informationsveranstaltung und einer kurzen Limo-Pause ging es endlich auf den Rundgang durch die großen Industriehallen.

Angekommen am Herzstück des Druckhauses, an der Rotation, beeindruckte Frau Hartung mit den Zahlen zum Produktionsvorgang: Der Druck einer Zeitung benötigt lediglich 2,5 Sekunden. Eine Rolle enthält 20.000 m Papier und wird mit 46 km/h durch die Rotation geführt und dabei noch gefalzt und geschnitten. In einer Nacht werden so zwischen 150.000 und 250.000 Tageszeitungen produziert. Im Anschluss besichtigten die Schülerinnen und Schüler das Papierlager, die Faltmaschinen und die Beilagenhalle, wo die Werbebroschüren ergänzt und die Zeitungen nach Zustellbezirken geordnet auslieferungsbereit gemacht werden. Erst gegen 22.35 Uhr endete der außergewöhnliche Unterricht und die Schülerinnen und Schüler wurden erschöpft von ihren Eltern abgeholt. „Ich habe mir das Druckhaus viel kleiner und die Herstellung schon gar nicht so aufwendig vorgestellt“, meinte ein Schüler, dem die Exkursion offensichtlich gut gefallen hat. „Vom Ereignis bis zum gedruckten Artikel sind es so unglaublich viele Schritte. Da hole ich die Zeitung morgen mit ganz anderen Augen aus dem Briefkasten“, kommentierte eine andere Schülerin ihren Lernzuwachs.

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