Cebitec-GebäudeIm CeBiTec konnten gentechnische Verfahren praktisch durchgeführt werden

Auch in diesem Jahr hatten die Biologie-Leistungskurse der Q1 wieder die Möglichkeit, das im Unterricht erworbene Wissen über Methoden der Gentechnik selbstständig in der Praxis anzuwenden.

Biologie-Leistungskurse in der UniversitätDie Mitarbeiter des CeBiTec (Centrum für Biotechnologie) hatten drei Versuche für die Schüler vorbereitet, mit denen eine Virusinfektion durch den Phagen Lambda in Bakterien nachgewiesen werden sollte.

Wichtigstes Hilfsmittel dabei ist die Mikropipette, mit deren Hilfe kleinste Mengen genau abgemessen werden können.

Biologie-Leistungskurse in der UniversitätDer Umgang mit diesen Geräten musste allerdings zunächst geübt werden.

Versuch 1
Die DNA der Bakterien wurde durch so genannte Restriktionsenzyme an klar definierten Stellen in kleinere Fragmente geschnitten. Aus der Größe der dabei erhaltenen Teilstücke und dem anschließenden Vergleich mit bekannten Virus-Fragmenten konnte die DNA des Virus im Inneren der Bakterien-DNA eindeutig identifiziert werden.
 
Versuch 2
Biologie-Leistungskurse in der UniversitätDie PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) dient dazu, einzelne DNA-Stücke in kurzer Zeit zu vervielfachen. Innerhalb von nur zwei Stunden können so einige Milliarden Kopien eines einzelnen DNA-Fragmentes erstellt werden.
Biologie-Leistungskurse in der UniversitätDa die Basensequenz der gesuchten Phagen-DNA bekannt ist, kann man versuchen, mit passenden, speziell für diesen Versuch hergestellten so genannten Primern genau diesen Teil zu erfassen und mittels PCR zu vervielfältigen.
Die Ergebnisse dieser beiden Untersuchungsmethoden bekommt man in Form einer Gelelektrophorese zugesandt.
Ergebnis Gruppe 3-4Dabei wandern die verschie-denen DNA-Fragmente, durch ein Agarose-Gel und werden dabei entsprechend ihrer Größe sortiert. Die kurzen Fragmente befinden sich unten, die langen weiter oben in dem Gel.
Das entsprechende Bandenmuster muss dann später im Unterricht analysiert werden.
 
Versuch 3
Biologie-Leistungskurse in der UniversitätMit einem Lichtmikroskop, so wie wir es hier in der Schule einsetzen, können Objekte etwa 600fach vergrößert werden. Damit sind Strukturen bis zu einer Größe von etwa 10 μm, also 1/100 mm erkennbar. Das reicht allerdings bei weitem nicht aus, um einen Virus zu identifizieren. Hierzu benötigt man die technischen Fähigkeiten eines Elektronenmikroskopes. Die beiden Geräte, die uns in der Universität demonstriert wurden, nehmen zusammen einen ganzen Raum ein und brauchen an einem Tag so viel Energie, wie ein Ein-Familien-Haushalt in einem Jahr. Immerhin wird hier eine Spannung von 75 000 Volt benötigt, um den Elektronenstrahl zu erzeugen.
Lambda-PhageBei einer 200000-fachen Vergrößerung konnte man dann allerdings die einzelnen Viren (Länge nur etwa 1/100000 mm) und deren Bestandteile klar erkennen.
Biologie-Leistungskurse in der UniversitätBei diesem Workshop war es zudem sehr interessant, sozusagen aus erster Hand einmal zu erfahren, in welchen Bereichen die von uns durchgeführten Techniken heute ein selbstverständlicher Teil des Arbeitsalltages in den mikrobiologischen Laboren sind und welcher Grad an Automatisierung dabei bereits erreicht worden ist.
 
Biologie-Leistungskurse in der Universität
All diese Verfahren können natürlich im Schulunterricht nur theoretisch angesprochen werden.
Der Workshop am CeBiTec eröffnete den Schülern die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung zu arbeiten und dabei diese modernen Methoden der Molekularbiologie kennen zu lernen.
Biologie-Leistungskurse in der UniversitätJeder, der eine Berufsperspektive in dieser Richtung ins Auge fasst, wird in heutiger Zeit selbstverständlich damit umgehen müssen.
Biologie-Leistungskurse in der Universität
Fotos: H. Döring