Ein Mord, ein Spiegel – und ein Leben nimmt eine unvorhersehbare Wendung. „The Who’s Tommy“ von Pete Townshend und Des McAnuff erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich, nachdem er den Mord des Geliebten der Mutter durch seinen Vater mit ansieht, von der Welt abkapselt und in sein Innerstes zurückzieht, gefangen im Spiegel, durch den er die Tat gesehen hat, der als Sinnbild dafür steht und während des Stücks immer größer wird und mehr Platz in Anspruch nimmt. Nichts hilft, niemand kann Tommy helfen. Um besser zu verstehen, was in ihm vorgeht, singt sein inneres Ich das Lied „See Me, Feel Me“, doch leider auf Deutsch, wodurch das Stück weniger eindrucksvoll wirkt. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Inszenierung. Sein Leben verläuft nach einem strikten Muster, bis jemand sein großes Talent am Flipperautomaten entdeckt und Tommy ein großer Star wird. Die Rock-Oper, der die Lieder der Rockband „The Who“ zugrunde liegen, soll weniger das Leben eines emotional zerstörten Menschen zeigen, vielmehr den ganz normalen Verlauf der Pubertät am Beispiel von Tommys Leben.