Schüler/-innen der AG Sozialpraktikum berichten über ihre Erfahrungen in Haus Hiram im Oktober 2015:

„Bereits vor den Sommerferien bekamen wir Schüler/-innen der EF des Ceciliengymnasiums Informationen über die ,AG Sozialpraktikum’, die in der Woche nach den Herbstferien stattfinden sollte. Nach einem Treffen mit dem Diakon Axel Schulz wurde uns schnell klar, dass wir auf jeden Fall die Erfahrung machen wollten, Bethel und seine Bewohner/-innen näher kennenzulernen.

Obwohl aus Krankheitsgründen einige Schüler/-innen unserer kleinen Gruppe kurzfristig absagen mussten, starteten wir am Montag mit einer kurzen Einführung und gingen danach gemeinsam in die Werkstatt Haus Hiram, in der drei von uns bereits beim Sommerfest geholfen hatten.

Dort bekamen wir eine Führung und gewannen schnell erste Eindrücke von den Angestellten, Mitarbeitern und der Werkstatt. Nach einer kurzen Reflexion unseres Besuches bekamen wir die Chance, verschiedene Beeinträchtigungen selbst nachzuempfinden. So bekamen wir zum Beispiel Brillen, die uns die Sicht erschweren sollten, einen Rollstuhl oder Anzüge mit Gewichten, die uns in unserer Bewegung beeinträchtigten. Außerdem bekamen wir Einblicke in Situationen, in denen man auf Hilfe angewiesen ist, wie zum Beispiel das Zähneputzen, ohne die eigenen Arme nutzen zu können.

Bereits nach den Erfahrungen dieses ersten Tages war uns klar, dass es eine gute Entscheidung war, an der AG Sozialpraktikum teilzunehmen, da wir einen anderen Blickwinkel auf Menschen mit Behinderungen erhielten, der uns klarmachte, wie wichtig dieses Feld der Sozialen Arbeit ist.

Im Laufe der Woche entwickelten wir in Kleingruppen unter der Anleitung von Axel Schulz Interviews, die wir dann zu zweit mit verschiedenen Menschen aus der Werkstatt führten. Dieser direkte Kontakt zu den Bewohner/-innen war für uns eine Erfahrung, die wir so noch nicht gemacht hatten. In den Gesprächen erfuhren wir vieles über den Alltag, die Interessen und das Leben der Angestellten und entwickelten daraus eine Aktion, die wir gemeinsam mit ihnen ausführten. Dabei ging es besonders darum, etwas zu finden, was jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten mitmachen kann und ihnen auch Spaß macht.

Im Laufe dieser Woche konnte jeder von uns seine Erfahrungen mit Menschen mit Behinderung und sein Wissen über die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel erweitern. Obwohl wir mit nur sechs Leuten anstelle der geplanten zehn da waren, bekamen wir die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit der Mitarbeiter/-innen und Angestellten Bethels zu erhalten, die uns alle sehr bereichert haben und uns auch für unser Sozialpraktikum im Winter und das Zusammenleben mit anderen Menschen weiter helfen. Wir alle sind froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und sind dankbar, dass sich Axel Schulz so sehr für dieses Projekt und unsere Gruppe eingesetzt hat.”

Es war ein beeindruckendes Erlebnis zu sehen, mit welchem Engagement die Schüler/-innen ihre sorgfältig vorbereitete Sing-, Tanz und Spielaktion mit den behinderten Menschen durchführten und wie dankbar und begeistert die Menschen mit ihren z. T. erheblichen Beeinträchtigungen dabei mitmachten.